Koblenz wird modern. Die Kunst der 1920er Jahre
21.03.26 – 06.09.26
Das Ende des deutschen Kaiserreichs 1918 und der gesellschaftliche Umbruch hin zur Weimarer Republik bedeutete auch für die Koblenzer Kunstszene einen Neubeginn. Viele Künstler aus der Region, die noch vor 1914 in den großen Kunstzentren Berlin, München und Paris die Kunst der Moderne kennengelernt hatten, kehrten nach langen Jahren des Kriegsdienstes zurück nach Koblenz. Es war ein außerordentlich mühsamer Neubeginn, denn in den revolutionären Unruhen von 1918 bis 1923 war es sehr schwierig, überhaupt Käufer für Kunst zu finden, noch schwieriger für moderne Kunst. Zudem gab es kaum Ausstellungsmöglichkeiten und Galerien, die die Künstlerschaft unterstützen. Zur Abhilfe gründete diese junge Generation verschiedene Künstlergruppen wie den „Künstlerbund Westmark“ oder „Das Boot“, um sich gemeinsam Ausstellungsmöglichkeiten zu verschaffen.
Neue Themen und Darstellungsweisen wurden auch in Koblenz heimisch, der Expressionismus und die Neue Sachlichkeit fanden auch hier Vertreter; genannt seien Hans Dornbach, Robert Gerstenkorn Adam Münch, Os Raber und Hanns Sprung. Zudem nahmen erstmals Frauen am Koblenzer Kunstleben teil und stellten gemeinsam mit den männlichen Künstlern aus, hier vor allem Lucia Schmidt und Hyazinthe Clemens.
Auch wenn die 1920er Jahren im Mittelpunkt der Ausstellung stehen, werfen wir einen Rückblick auf die Situation vor 1914 sowie einen Ausblick auf die Zeit nach 1933 und 1945. Das ist insofern ergiebig, als 1948 die AKM, Arbeitsgemeinschaft bildender Künstler am Mittelrhein, maßgeblich von denjenigen Künstlern gegründet wurde, die schon in den 1920er Jahren aktiv gewesen waren, wie etwa Hans Dornbach, Robert Gerstenkorn und Hanns Altmeier.
Standort: Sonderausstellung