Die Schrecken des Krieges. Franciso de Goya (1746 – 1828)
30.05.26 – 11.10.26
Francisco José de Goya y Lucientes (1746 Fuendetodos, Aragón, Spanien – 1828 Bordeaux) war nicht nur der bedeutendste spanische, sondern überhaupt der vielleicht bedeutendste europäische Künstler seiner Zeit. Auf der einen Seite wurzelt er noch im alten, absolutistisch geprägten Spanien und war ein Vertreter der Hofkunst, der er neue Impulse verlieh. Auf der anderen Seite war er Zeitzeuge der grundlegenden Umbrüche durch die Französische Revolution und die napoleonischen Kriege, die gerade Spanien schwer heimsuchten.
Goya erschloss sich völlig neue Themen und Zugangsweisen sowie künstlerische Ausdruckformen, die in seiner Zeit einzigartig waren. Aus diesem Grunde hat man in ihm oft auch einen Vorläufer der Moderne gesehen.
Einen ganz neuen Zugang zum Thema Krieg und dessen Begleiterscheinungen entwickelte Goya in der Serie Los desastres de la guerra oder auf Deutsch: Die Schrecken des Krieges. Es handelt sich um eine Serie von 82 Aquatinta-Radierungen, die in den Jahren 1810 bis 1814 entstand. Unter dem Eindruck des eigenen Erlebens schildern sie die Gräueltaten der französischen Besatzer im Kampf mit der aufständischen spanischen Bevölkerung.
Keine Verklärung und Heroisierung, wie es lange üblich war, zeigte Goya, sondern die Schreckenstaten auf beiden Seiten, Vergewaltigungen, Hinrichtungen, Leichenberge, Verstümmelte. Goya brach damit einer neuen Wahrnehmung die Bahn, die sich in Deutschland erst im 20. Jahrhundert in den Werken von Otto Dix zum Ersten Weltkrieg zeigen sollte.
Zu Goyas Lebzeiten wurde diese Serie nicht veröffentlicht. Erst lange nach seinem Tode erschien 1863 die erste Auflage.
Die Ausstellung ist eine Kooperation mit dem Museum Zitadelle Jülich.
Standort: Kabinettausstellung